Montag, 14. Dezember 2009

Bauchtanz in Santiago- Danza del vientre ...

Kürzlich waren ein paar sehr nette Auftritte meiner Bauchtanzlehrerin und einige ihrer Schüler. Sie unterrichtet klassischen Bauchtanz, Tribal (American Style) und Tribal Fusion. Tribal tanzt sie sehr viel mit Zimbeln, wie ihr im ersten Video sehen könnt. Fusion fusioniert:-) sie gerne mit indischem Tanz und Hip Hop. Beim ersten Auftritt war auch Patricia Passo aus Madrid dabei, eine total geniale Tänzerin, welche Flamenco-Fusion tanzt (sieht man leider nicht auf dem Video aber hier ist ein Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=XUSDykf24W4&feature=related). Das Video endet leider etwas aprupt- nicht traurig sein, dass ihr die zwei netten Männer nicht weiter sehen könnt:-(.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Die Avocado/Palta ist überall mit dabei!

Universidad Arcis

So, nun war ich 3 Monate an der Universidad Arcis- da werd ich mal ein paar Fotos einstellen. Die Uni ist noch sehr jung, wurde erst nach der Militärdiktatur ins Leben gerufen (in den 90ern) und hat den Ruf sehr links zu sein. Viele der Dozenten waren im Exil während der Ära Pinochet. Das Gebäude ist eine alte Eisenfabrik, was eine sehr schöne Atmosphäre gibt. Sie ist sehr verwinkelt und hat 2 sehr schöne Innenhöfe.



Damit sich die Schulabgänger von 2009 einen Eindruck von der Arcis machen können wurden sie eingeladen. Eine riesen Tribüne wurde in den Innenhof gestellt und 3 Tage lang gab es aus allen Fachrichtungen Präsentationen für die Interessenten. Natürlich war es auch hier ganz wichtig, dass immer alles sauber ist: es sind bestimmt 10 Leute nur dafür angestellt, ständig jeden Krümel wegzufegen!

Ein Kommilitone zertrümmerte bei einer Performance einen Fernseher ... Problem: Es kommt nur Schrott im Fernseher!


Besprechungen von den Examensarbeiten von Taller de Imagen. Der zweite von links ist mein Professor und ganz rechts steht seine Ayudante.

Mitte November stellten wir auch von Taller de Imagen im Parque Portales aus. Die Arbeiten wurden extra für das Wohnviertelfest gemacht. Meine Kommilitonin (3. von rechts) fotografierte dafür Haustüren von verschiedenen Häusern des Barrios und machte Schlüsselanhänger draus.


Ein anderer Kommilitone (1. von links), fotografierte diverse Sprühkunst an den Mauern dieses "Barrios" und bearbeitete sie etwas nach. U.a. diesen netten Spruch: ARCIS war ein Fehler!

Dienstag, 8. Dezember 2009

Wahlen in Chile

Bleiben wir gleich mal ein bisschen politisch ... sehr aufregend wird es hier nächsten Sonntag, da sind nämlich Wahlen in Chile. Umfragen nach liegt mit ca. 35 % Piñera vorne. Er gehört der eher rechts liegenden Partei Renovación National ("Nationale Erneuerung") an. Zu seinem Vorteil muss man erwähnen, dass er sich am Ende der Pinochet- Ära gegen die Diktatur bekannt hat ... allerdings finde ich es auch erwähnenswert, dass er zu einer der 16 reichsten Familien Chiles gehört, LAN- Airlines zu nem Drittel, den privaten Fersehsender Chilevisión und eine der größten Tageszeitungsverlage besitzt.
Die gerade regierende Partei Concertación, welche ein Zusammenschluß aus den Liberalen und Linken Parteien ist (welcher übrigens entstand, um gegen Pinochet eine Mehrheit erlangen zu können), stellt nu den Kandidaten Frei und liegt mit diesem auf dem zweitem Platz mit ca. 25 %. Der etwas noch linkere junge Enríquez-Ominami ist mit 20% Dritter und schließlich Jorge Arrate von der außerparlamentarischen Linken liegt mit 5 % ganz hinten. Die beiden zuletzt genannten gehörten noch vor kurzer Zeit auch zur Concertación .... wäre das noch so, hätte Piñera wahrscheinlich verloren (naja, nur reine Spekulation ...). Auch hier gibt es nen echt guten Link mit ganz vielen Beiträgen über Chile: http://blogs.taz.de/latinorama/category/chile/
Viele der Leute mit denen wir uns unterhalten haben, möchten ungültig wählen ... da sie keinen der Kandidaten gut finden. Tatsächlich ist ein großes Problem, dass immer die gleichen ganz oben sind... Fast alle PolitikerInnen in Chile haben Verwandte und meist Väter, welche auch schon Ämter vor- oder unter Pinochet hatten. Michelle Bachelets (amtierende Präsidentin) Vater z.B. war Luftwaffengeneral unter Allende, (...übrigens auch sehr spannend: nachdem er unter Pinochet gefangen genommen und gefoltert wurde (... und ein Jahr später starb ...) , floh sie mit ihrer Mutter in die DDR. Dort studierte sie Germanistik und Medizin ...) und der Vater von Piñera ist einer der Gründer der chilenischen Christdemokraten (wo übrigens auch Opus Dei ganz groß vertreten ist) ...


Unser Platz in Independencia: Plaza Chacabuco ... jeden Morgen bauen sie Dutzende von Plakaten auf und am Abend wieder ab...


Margot Honecker

Hola ihr Lieben,
einen Nachtrag möchte ich noch zum 7.Oktober liefern. Da wäre die DDR 60 geworden. Margot Honecker hat zu diesem Feste hier in Santiago mit einigen Freunden gefeiert ... das könnt ihr euch auf You tube mal angucken:-)
http://www.youtube.com/watch?v=IqgbXkOXtVg&feature=related
Es ist eine sehr spannende Sache, dass Manuela und ich ganz viel auf die deutsche Teilung, das Verhältnis zwischen Ost und West, die Zeit nach dem Mauerfall und Manuela im Speziellen auf die Zeit in der DDR angesprochen werden. Sie müssen immer lachen wenn wir sagen, dass wir die reunificación humana sind- die menschliche Wiedervereinigung:-). Es besteht ein echtes Interesse und Berlin z.B. ist eine Stadt, die viele unglaublich gerne mal sehen möchten! Wenn man genau guckt, sind es Menschen die von der politischen Orientierung eher mitte/links sind ... Manchmal habe ich das Gefühl sie trauern sehr um Salvador Allende...

Samstag, 5. Dezember 2009

Mexiko/ Yucatán

Ich habe mir ne kleine Auszeit (von der Arcis) genommen vom 15.-27.10. und bin einfach zu Manuela nach Mexiko geflogen, das war total toll. Die Leute nett, sprechen ziemlich deutlich, gutes Essen, tolle Kultur, supi Natur und alles total entspannt dort...

Chetumal


Ein nettes kleines Nest im Süden von Yucatán und in der Nähe zu Belize. Es war total entspannt durch die Straßen zu schlendern, ab und an an einem Straßenstand eine "Torta" (Brötchen mit diversen Fleischsalaten, Ei, Reis, Ketschup, scharfer Soße, Chips, Bohnengemüse ...), ein leckeres Eisgetränk oder in einem kleinen Restaurant bei Lifemusik Guacamole und Tacos zu schnubbeln.

Wohlbemerkt, das ist kein Laden für Touris!

Che ist überall;-)

... komische schwarze Möwen, sahen total ekelig aus (wie die Wildtruden bei Ronja Räubertochter)



Eine Kaktusfrucht.

Von Chetumal aus machten wir eine kleine Ruinentour. Wir suchten uns Calakmul aus- 3 h entfernt und mitten im Urwald- genial. Calakmul ist eine Mayastätte, welche früher ca. 30 km² umfasste. Die Ruinen stammen aus der Präklassik (ca. 300 v. Chr.), jedoch von Bedeutung war sie ca. 500 n. Chr., das höchste Gebäude ist 45 m hoch. Es ist touristisch nicht so erschlossen wie zum Beispiel das nahegelegene, viel bekanntere Tikal, was das ganze noch idyllischer und bombastischer machte. Gerade erst wurden in der Pyramide, von wo aus die Fotos gemacht sind sehr gut erhaltene Wandbemalungen gefunden, welche erstmals auch das Leben der Mayas in den unteren Kasten beschreiben (http://diepresse.com/home/science/520864/index.do):






Schon von Weitem hörte man sie brüllen ... unglaublich unheimlich ...


Isla Mujeres

Als nächstes fuhren wir in Nordosten von Yucatán, um uns in der Karibik zu erholen. Eine süße Insel, die Isla Mujeres, mit bunten Häusern, türkis-blauem Wasser und vielen tollen Strandbars zum Chillen. Hätte nicht gedacht, dass mir das soooo gut gefallen könnte:-)


Schildkrötenaufzuchtstation!



Lumpi ist auch immer mit dabei:-)


Merida

Merida ist ein echt hübsches Städchen, mit viel Kultur, schönen Gebäuden, tollen Kutschfahrten;-) und einer durchgemischten Umgebung- nicht so schöne Strände aber wieder sehr spannende Ruinen:



Die Meridianische Tracht wird von allen noch sehr gerne getragen ...



Uxmal zeichnete sich als Ruine durch sehr viele gut erhaltene Verziehrungen aus und weitläufige Gebäude. Direkt als erstes Bild seht ihr einen "Ballspielplatz", diese Ballspiele wurden teilweise sehr lange gespielt, denn es ging um Leben und Tod. Auf den beiden Grünflächen liefen jeweils die Kapitäne der Mannschaft und warteten auf einen Ball, den sie dann durch ein kleines Loch schießen konnten. Das war gar nicht so einfach, denn sie durften den Ball nur mit Schulter, Ellebogen, Hüfte oder Knie weiterbefördern. Man weiß bis heute nicht welcher Kapitän geopfert wurde: der Verlierer oder der Gewinner- denn für die Mayas war es eine Ehre für die Götter zu sterben.



Ein Iguana!



Dzibilchaltún hat ein Cenote, welche sich bilden wenn Höhlen eingestürzt sind. Das Höhlensystem von Yucatán ist eins der Größten ... Das Hauptgebäude von Dzibilchaltún ist so konsturiert, dass genau am 21.September und 21. Juni die Sonne genau durch die Fenster dieses Tempels scheinen. Die Mayas hatten das echt drauf mit dem Kalender ... ihr Kalender geht ja auch nur bis 2012- mal gucken ...


Im Hintergrund liegt der Cenote;-)



Auf der Busfahrt dorthin begegnete uns eine der großen Puppen, welche nur dafür gemacht werden um geschlagen zu werden. Zu Festen werden sie gekauft, die Kinder müssen so lange auf die Puppe einhauen bis sie platzt und dann fallen gaaaanz viele Bonbons heraus ...

Auf der Suche nach der blühenden Wüste

Vom 10.-12.10. machten eine Freundin und ich nen Ausflug nach La Serena, in den Norden von Chile, denn dort sollte die Wüste blühen! Wir fuhren über Nacht dorthin und trafen somit um 6 Uhr in der noch total verschlafenen Stadt ein.
In dem Hostal trafen wir lustigerweise total viele, die wir von der Sprachschule her kannten. Das stellte sich als sehr praktisch heraus, denn die Touren die man dort machen konnte waren unglaublich teuer und so war es viel billiger sich zu viert ein Auto zu mieten und alles selbst zu erkunden! Unser erstes Ziel war der "Frey Jorge", ein Nationalpark mit Nebelwald, dort sollte es auch blühen ...

Schickes Auto, häh????

Ich muss sagen, es machte echt Spaß auf der Schotterpiste herumzudüsen:-)



Nebelschwaden rollten am laufenden Band die Berge herunter ...


Im Nebel:

Eigentlich sollte man hier eine Sicht aufs Meer haben:-)
"Yeahhhhhhhhhhhh!" Es blühte, seht ihrs??? Auch wenn der Frey Jorge nur Semiwüste genannt wird ...

Am nächsten Tag fuhren wir Richtung Norden- wollten weiter die blühende Wüste suchen. Allerdings verschätzten wir uns etwas mit der Entfernung: wir suchten uns den Nationalpark "Lanos de Challe" aus, welcher berühmt ist für seine Fauna und Flora ... Wir brauchten satte 4 Stunden um dorthin zu kommen, nebenbei ging uns noch fast das Benzin aus (ich lache nie wieder über Videoclips, wo die Autos mitten in der Wüste stehen bleiben), denn das Problem war, dass es entweder keine Tankstellen gab oder diese gerade Mittagspause gemacht hatten, als wir tanken wollten ... Unglaublich tolle Landschaft, unglaublich trocken, unglaublich wenig Blühten ...

Huasco, ein sehr kleines Fischerdorf gegenüber vom Nationalpark (dort wird echt leckeres Olivenöl produziert)


Ja, da schwitzte ich aufgrund des Benzins ... nur Schotterpiste: die nächste Tankstelle gen Norden in 120 Km:-(


Auf dem Heimweg Richtung La Serena ... Alles schon die Region der Atacama ...

Am Montag düsten wir noch schnell ins Valle Elqui. Echt ne nette grüne Oase inmitten der kargen Landschaft. Dort kommt der Pisco her (ist allerdings ein Streit zwischen Peru und Chile, wer als erstes den Pisco hatte, von wem also DAS Orginal kommt ...). Auf jedenfall bauen sie in diesem Tal "Wein" an, diese Trauben jedoch werden nur für Pisco genutzt- ein hochprozentiger Schnaps.

Das Zentrum von dem Valle ist eine kleine Stadt namens Vicuña, dort wurde die Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin von 1945, Gabriela Mistral, geboren.

Artischocken ...